Der Engel mit dem Goldhaar

Die wohl älteste Ikone des russischen Museums in St. Petersburg ist der Engel mit dem goldenen Haar.

Der Engel mit dem goldenen Haar - unter diesem liebevollen Namen wurde diese russische Ikone aus dem 12. Jhd. bekannt. Sie wird der Schule von Novgorod  zugeordnet (1130-1190) mit Schwerpunkt Kiew.

Ikone, Kirsten Voß
fahren Sie mit der Maus über das Bild und schauen Sie das Urbild.

Das Urbild dieser Ikone entstammt aus dem noch erhalten gebliebenen Teil einer Dreiergruppe der Deeisis (Fürbitte). Diese Dreiergruppe befindet sich heute in St. Petersburg, im staatlichen  russischen Museum. Das Maß der Urikone beträgt 48x39 cm.

Dargestellt ist vermutlich der Erzengel Gabriel. Eine Beschriftung ist nicht mehr auszumachen, aber die Stellung seines Kopfes von rechts nach links blickend ist die klassische Pose des Erzengels Gabriel.

Die großen mandelförmigen Augen und die feine Neigung des Kopfes geben dem Goldengel sein mildes Antlitz, hinter dem sich auch eine Spur von Melancholie vermuten lässt. Seine großen Augen blicken weich am Betrachter vorbei. Eine gewisse Traurigkeit und Mitgefühl liegt in seinem Blick. Die leicht geröteten Wangen unterstreichen die Empathie, die von diesem Engel ausstrahlt.

Der Engel erstrahlt vor einem lichten, grünen Hintergrund  - ein Zeichen der Hoffnung und Zuversicht. Seine Haare sowie die Kleidung sind unter der Verwendung von feinen Linien aus Gold gearbeitet, woher die Ikone ihren klangvollen Namen erhielt.
Die schmächtig wirkende Gestalt unterstreicht aufs Lieblichste das unendliche Mitgefühl, welches der Engel mit dem Goldhaar dem Betrachter und der Betrachterin der Ikone anzubieten scheint. Im stillen Dialog scheint er dem Betrachter mit seinen Empfindungen in geistiger Nähe beizustehen.