Ikonenmalerei im 6. Jahrhundert

Die Ikone Christus und Abt Menas steht hier als anschauliches Beispiel für Ikonen des 6. Jahrhunderts. Diese koptische Ikone ist heute im Louvre, Paris zu betrachten. Zu sehen sind Christus und Mensas.

Der Ikonenfachfrau Kirsten Voß (Ikonenschreiberin aus Hamburg) ist während ihrer über 20jährigen Tätigkeit keine weitere Ikone bekannt, wo Christus mit dieser freundschaftlichen Geste seinen Arm um einen anderen Menschen legt.

Fahren Sie mit Ihrer Maus über die Abbildung - so erscheint eine Abbildung des Urbildes.

Diese Geste wird auch im Jugendzentrum von Taize auch als Freundschaftsgeste gedeutet: “Christus umarmt seinen Freund Menas”.

Im 6. Jahrhundert ist Christus auf Ikonen bereits gut zu identifizieren und von andern Heiligen unterscheidbar.

Zusammen mit dem Kreuz im Nimbus Christi, welches in der christlichen Ikonographie zur Regel wird als Hinweis auf das Christusgeschehen in Golgatha im Jahre 33 (diese Zahl als sein Todesjahr hat sich in der Literatur durchgesetzt) wird die bildgewordene Christusfigur über alle Ländergrenzen hinweg klar identifizierbar. Später werden zusätzlich regelhaft drei Buchstaben darin erscheinen, welche sein unendliches Sein ausdrücken: O W N (der Ewig Seiende).

Typisch für die koptische Kunst sind die stark verkürzten Körper und die sehr groß erscheinenden Köpfe mit seitlichen Dellen nach innen und ihren großen Augen. Die Farbigkeit dieser Ikone ist einzigartig. Der Himmel in lachsrosa, darunter die Erde in türkis-blau. Die Aufschriften der Ikone tauchen sowohl im Himmel als auch im Bereich der Erde auf.

Auf der vorliegenden Ikone ist Christus laut Aufschrift als der Retter (Sotir) abgebildet. Vater Menas bekommt den Titel: der Wächter (Apa Minas Proistos). Und dies könnte die populäre Strömung dieser Zeit ausdrücken: Errettung und Schutz - gute Grundlagen für eine freundschaftlichere Welt.

 

mehr Informationen zu 6. Jahrhundert

Agia Sophia, Kuppelbau

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